Im Mai 2020 sind wieder einmal vier Jahre vorbei und eine neue Halbierung des Bitcoins steht an. Diese Kryptowährung – auch gerne als digitales Gold betitelt – steht nur im begrenzten Angebot zur Verfügung. So wird es nur insgesamt 21 Millionen Bitcoins geben. Derzeit sind rund 85 Prozent aller Bitcoins im Umlauf, also rund 18 Millionen Stück. Nun liegt die Vermutung nahe, dass die 100 Prozent bald erreicht werden. Doch dem steht ein, in die Bitcoin Blockchain einprogrammiertes, Protokoll entgegen: Durch dieses halbiert sich die Menge der ausgegebenen Bitcoins, als Belohnung für die Erzeugung eines neuen Blockes, alle 210.000 Blöcke. Damit wird im Endeffekt die Erzeugung neuer Coins schwieriger.
Um das Prinzip der “Blockbelohnung” besser zu verstehen sollte das System und Basis des Bitcoin genauer betrachtet werden. Der Bitcoin basiert auf der so genannten Blockchain, ein digitales Bestandsbuch, in welcher die Transaktionsdaten rund um den Bitcoin in Blocks gespeichert wird. Ein solcher Block ist in etwa einen Megabyte groß. Die Bitcoin Miner stellen die Rechenleistung ihrer Rechner zur Verfügung, um solche neue Blocks zu “minen” bzw. zu validieren. Dies geschieht durch das Lösen von komplexen mathematischen Operationen. Als Belohnung dafür erhalten Sie die festgelegte Menge an Bitcoins. Im Anschluss können die Minder die BTC an den Kryptobörsen verkaufen. Hier handeln auch die Profis mit der Software Bitcoin Era und verdienen ihren Lebensunterhalt.
Die historische Entwicklung der Blockbelohnung bis zum jetzigen Halving
Zum Start des Bitcoins im Jahre 2009 haben Miner noch ganze 50 Coins für jeden erzeugten Block erhalten. Bis zur ersten Halbierung im November 2012 wurden also bereits 10.500.000 Coins generiert. Danach waren es nur noch 25 Coins bis die Belohnung im Juli 2016, also wieder rund vier Jahre später, auf 12,5 Coins reduziert wurde. Die anfängliche Belohnung mag zum heutigen Kurs des Bitcoin unglaublich hoch erscheinen. Doch war es gerade am Anfang nötig, möglichst viele Leute dazu zu bewegen die Rechenleistung ihrer Computer zum Mining zur Verfügung zu stellen.
Das nun anstehende Halving wird die Blockbelohnung auf nur mehr 6,25 Coins bringen. Zum derzeitigen Kurs entspricht das einer Belohnung von knapp 45.000 US-Dollar. Stattfinden wird es wohl in der Woche ab dem 14. Mai 2020. Genau ist es nicht vorhersagbar. Durchschnittlich wird im Bitcoin-System alle zehn Minuten ein neuer Block erzeugt. Demnach findet ein solches Halving alle vier Jahre statt. Das letzte wird wohl im Jahr 2140, wenn alle 21 Millionen Coins gemint sind, stattfinden. Danach werden die Miner nur mehr Transaktionsgebühren als Belohnung für die Bereitstellung der Rechenleistung ihrer Computer erhalten.
Prognose für das Bitcoin Halving
Die Zukunft der Miner – die mögliche Kursentwicklung des Bitcoin nach dem Halving
Das Mining wird derzeit meist von wahren “Riesen” betrieben – beispielsweise vom chinesischen Unternehmen Bitmain, welches 2018 einen Wert von rund zwölf Milliarden US-Dollar aufwies. Bitmain validiert Blöcke mit tausenden leistungsfähigen Rechner, die auch eine Menge Strom fressen. Diese werden mit integrierten anwendungsspezifischen Schaltungen versehen, welche deutlich effizienter sind als vergleichbare Gerätezusammenstellungen von Einzelpersonen. Es wird vermutet, dass mit der Entwicklung, welche die Blockbelohnung immer unbedeutender macht, der Markt zentralisierter wird. Akteure welche sich keine neue, leistungsfähigere Hardware kaufen können, oder die Produktionskosten derzeit kaum decken können werden dazu gedrängt mit dem Mining aufzuhören. Möglich ist auch, dass effizientere Mining-Methoden entdeck werden – dies könnte einen Markteintritt für kleinere Unternehmen wieder bedeutend einfacher machen.
Grundsätzlich führt jede Bitcoin-Halbierung zu einer Verknappung des Angebots. Wie sich der Kurs danach entwickelt wird einfach von dessen Nachfrage abhängen. Beim Blick auf die Historie 2012 und 2016 konnte jeweils ein bullishes Szenario, also eine Kurssteigerung, beobachtet werden. Über die Entwicklung des neuen Halvings wird heftig diskutiert. Kritiker glauben die Wette auf einen Kursanstieg sei schon eingepreist. Die “Bullen” sehen den Bitcoin immer mehr im Mainstream angekommen und setzen auf das Einsteigen von zahlreichen neuen Anlegern, welche auf steigende Kurse setzen. Diese würde wiederum die Nachfrage steigern und den Kurs in die Höhe treiben.